Du hast ein Problem?
Wende Dich an unsere Hotline: +49 174 6647519
oder kontaktiere uns per Email: psb.luftsportsh@gmail.com
Luftsport ist ein wunderschönes Hobby. Es soll garantiert werden, dass das in familiärer, freundschaftlicher Atmosphäre ausgeübt werden kann. Dazu gehört ein sicheres Umfeld für Jung und Alt, in dem aller Privatsphäre jederzeit geachtet wird.
Von der Luftsportjugend im Luftsportverband Schleswig-Holstein geht die Initiative aus, jegliche Form sexualisierter oder anderer Gewalt zu verhindern.
Der Luftsportverband SH hält sich an den Stufenplan des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Prävention und zum Schutz vor interpersoneller Gewalt. Früher als vom DOSB gefordert, hat er erste Maßnahmen umgesetzt.
Sollte es zu Vorfällen kommen, ist sichergestellt, dass Betroffene sich an speziell qualifizierte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter wenden können. Tätern gegenüber verfolgen Luftsportjugend SH und Luftsportverband SH null Toleranz.
Mission
Sensibilisierung
Wir wollen sensibilisieren, damit Frauen und Männer gleich welcher sexuellen Orientierung im Luftsport sich nie bedrängt, genötigt oder gar sexualisierter oder anderer Gewalt ausgeliefert fühlen.
Wir wollen jeden bewegen, sein eigenes Handeln zu überprüfen und auch sein Umfeld in diesem Sinne zu betrachten
Wir treten für den Grundsatz ein, dass die Privatsphäre jedes Menschen gewahrt und respektiert wird
Wir stärken alle, damit sie ihre eigenen persönlichen Grenzen äußern mögen und bei Grenzverletzungen zu Lasten anderer zügig eingreifen
Wir stärken alle, damit sie aufmerksam gegenüber anderen Vereinsmitgliedern sind - auch bei eventuellen Vorfällen im sozialen Umfeld außerhalb des Vereins in Familien, Freundeskreis und Schulen
Wie geschieht all das? Durch einen für alle im Luftsport verbindlichen Ehrenkodex, durch Ansprache bei Lehrgängen und Versammlungen und durch Öffentlichkeitsarbeit, auch auf Internetseiten des Luftsportverbandes Schleswig-Holstein und entsprechende Angebote an alle Verbandsmitglieder in SH.
Beratung, Aufnahme und Betreuung von Fällen:
Wir nehmen jeden ernst, der sich sexuell belästigt fühlt oder sich sexualisierter oder anderer Gewalt ausgesetzt fühlt. Um welche Situationen kann es sich handeln? Es geht sicher darum, was geschehen ist, vor allem aber auch, wie es sich für Euch angefühlt hat.
- Du willst nicht, dass Dir über Rücken oder Oberschenkel gestreichelt wird?
- Dir sind Umarmungen, Kitzeln oder Piksen durch andere unangenehm?
- Du willst einfach nicht, dass Du - womöglich sogar mehrmals - berührt, getätschelt wirst oder sogar einen Klaps auf den Po bekommst?
- Du willst nicht an Geschlechtsorganen angefasst werden, primären wie sekundären?
- Du willst nicht - schon gar nicht öfter - anzügliche / zweideutige Nachrichten mit oder ohne Fotos erhalten?
- Du spürst, dass Dir Fortkommen im Verein oder andere Vorteile nur gewährt werden, wenn Lehrer oder Schüler von Dir (sexuelle) Gefälligkeiten verlangen?
- Werden gegen Deinen Willen Aufnahmen von Ton, Fotos oder Video gemacht und die sogar anderen zugeschickt?
- Du empfindest Spitznamen oder Witze als diskriminierend, sexuell angehaucht oder klar sexistisch?
- Bei Feiern wirst Du öfter als Dir lieb ist, angemacht oder angetanzt?
- Hast Du Situationen erlebt, dass ein klares NEIN von anderen nicht akzeptiert worden ist?
- Kennst Du das? Gegen ihren Willen werden Personen Wasser oder anderes über den Kopf geschüttet?
Das sind nur einige Beispiele. Möchtest Du uns von ganz anderen unangenehmen, widerwärtigen oder einfach nur schrecklichen Situationen berichten?
Ansprechpartner*innen:
Hotline: +49 174 6647519
Email: psb.luftsportsh@gmail.com
Ich heiße Lilian Mathilda Fröhlich (18). Im Sommer 2020 habe ich in einer Flugschule die A-Prüfung für Segelflug gemacht, dann bin ich in einen Verein eingetreten und habe meine B-Prüfung bestanden. In 2022 will ich meine Segelflugzeug-Pilotenlizenz (SPL) machen. Mit großer Leidenschaft pflege ich dieses Hobby und bin gerne stellvertretende Jugendgruppenleiterin.
Ich mache hier mit, weil … : Ich liebe die Zeit auf dem Flugplatz, doch es ärgert mich sehr, dass ich dort in einer von Männern dominierten Runde sitze und stets durch Kommentare, und seien es auch nur kleine Bemerkungen, daran erinnert werde. Ich möchte, dass Fliegen ein Sport ist, in dem jeder gleichberechtigt behandelt wird und sich wohlfühlt. Sexuelle Belästigung darf kein Tabu bleiben, und alle, die davon betroffen sind, müssen ernst genommen werden.
Ich heiße Elina Schrader (24), fliege seit meinem 13. Lebensjahr mit Segelflugzeugen und habe dafür mit 16 Jahren meine Lizenz gemacht. Ich versuche, mich im Streckenflug weiterzuentwickeln und plane, auch noch meinen TMG-Schein für Motorsegler zu machen.
Fliegen macht mir eine große Freude, es ist zu meinem Leben geworden. Ich genieße dabei die Gemeinschaft. Alles zusammen hat mich bewogen, ein Studium bei einem großen Luftfahrtkonzern zu machen.
Ich mache hier mit, weil …: Als Frau in diesem bislang von Männern dominierten Hobby sind mir schon häufig sexistische Sprüche begegnet, und ich musste mein Können erst langwierig unter Beweis stellen, bis ich ernst genommen wurde. Ich will für unseren schönen Sport für ein Umfeld sorgen, in dem sich alle wohlfühlen und respektiert werden. In unserem Sport dürfen keine Fälle von sexualisierter Gewalt auftreten. Sollte es dennoch dazu kommen, sollte jeder Sportler, jede Sportlerin nach so einem Vorfall unterstützt werden. Dafür stehe ich bereit.
Ich bin Kerlin Buchholtz (27). Ich bin viele Jahre mit meinem Vater und meinem Bruder mitgeflogen und bin aktuell in der Ausbildung für die Privatpilotenlizenz (PPL).
Ich mache hier mit, weil … : Wir Menschen erleben häufig sexistische und diskriminierende Sprüche und Kommentare, unangenehme Anmache, oder wir geraten sogar in Situationen, in denen wir schnell unter Druck geraten und zu einem bestimmten Handeln genötigt werden. Das sollte keine Frau, aber auch kein Mann durchmachen müssen. Ein so schönes Hobby, wie das Fliegen sollte einen sicheren Platz (“safe place”) darstellen. Der Verein soll eine Gemeinschaft sein, der einer herzlichen Familie gleicht. Keiner darf diskriminiert oder als Sexobjekt gesehen werden. Klares Bekenntnis von mir: In jedem Fall von sexualisierter oder anderer Gewalt werde ich, wie jeder hier, die betroffene Person bestmöglich unterstützen.
Ich bin Kjell Bucholtz (28). Als Kleinkind flog ich viel mit. In die aktive Fliegerei wechselte ich mit 13 Jahren. Die Segelfluglizenz (SPL) erwarb ich 2011. Seit 2020 bin ich auch Fluglehrer. Seit neun Jahren bin ich in der Landesjugendleitung aktiv, seit Herbst 2021 stellvertretender Bundesjugendleiter. Aber der Luftsport ist nicht das einzige Hobby, für das ich schwärme. In Volleyball, Turnen und Leichtathletik war ich unter anderem als Übungsleiter aktiv.
Prävention ist mir wichtig, weil ...: Alle sollen das Hobby Fliegen so genießen können, wie sie es wünschen. Deshalb engagiere ich mich seit einigen Jahren in den Gremien. Ich habe mit meinen Freunden und Freundinnen das PSG-Programm in der Luftsportjugend ins Rollen gebracht, um allen zu zeigen, dass wir eine Gemeinschaft sind, wo niemand den anderen ausnutzen darf und sich niemand belästigt fühlen soll.
Qualifikationen
Das Team hat, wie vom DOSB gefordert, spezielle Qualifizierungen durchlaufen. Zusätzlich baut es ständig sein Netzwerk mit Beratungsstellen, Behörden, Polizei und Hilfsorganisationen sowie Verbänden aus. Es vermittelt Betroffenen die bestmögliche Hilfe, vor allem dann, wenn akute und spezielle Hilfe notwendig ist. Beispielsweise können umgehend Kontakte zu Frauennotrufen, Ärzten oder Psychotherapeuten hergestellt werden. Außerdem steht der Weiße Ring bereit, Opfern von Straftaten beizustehen.